Ich sitze da und denke darüber nach, ob das Herumhantieren mit Wörtern mein Ding ist. Die Schreiberei soll was Langfristiges werden – so richtig Nachhaltig eben. Kein Strohfeuer das keine dauerhafte Wärme ausstrahlt. Schließlich bin ich jetzt ein Blogger. Und da wäre so ein bisschen Freude am Schreiben schon nicht schlecht. Ein Blog mit 4 Einträgen käme schon arg vertrocknet daher. „Ich hab jetzt ein neues Hobby für´s Alter, ich schreibe …“. So wie manche sich eine neue Kamera kaufen und schlagartig Fotograf sind. Stimmt ja auch. Wer ein Foto machen kann, der ist auch ein Fotograf. Wer mehrere Worte hintereinander setzt ist ein Autor. Also, das wäre schon mal geklärt.

Zweite Frage: Warum stellt sich dann überhaupt die Frage, ob Schreiben „mein Ding“ ist, bzw. werden kann? Am reinen Akt des Schreibens kann es eigentlich nicht liegen. Das macht man, oder eben nicht. Nur geht es eben nicht nur um die eigentliche Tätigkeit, sondern um die Motivation, die Lust, den Sinn und … die eigenen Bewertungen des Ganzen. Darum, ob das was ich mache gut genug ist es zu machen. Das Gut und Böse im Leben. Also Freiheit und Angst. Die Freiheit das zu tun, was man machen möchte ohne die gleichzeitige Einschränkung und Angst vor Ablehnung und Versagen. 

Unser täglicher Kampf um Zuspruch und Richtigkeit. Nur wer sagt uns, was Richtig und Falsch ist? Überwiegend wir selbst. Wir sind unser stärkster Kritiker der uns ständig im Weg steht und unsere Freiheit bedroht. Es sind nicht die Anderen die uns mit ihrer Kritik schaden – unsere eigenen Gedanken stehen uns meistens ganz allein im Weg. „Jetzt komm aber wieder zurück zum Thema…sonst wird das nichts hier. Du schaffst es nicht Deine Gedanken so zu ordnen, dass man Dir freiwillig folgen möchte.“
Ich werde das lernen. Ich werde einen Weg finden. Trial und Error. Aber nur dann, wenn ich mich überhaupt auf den Weg mache.

Ich weiß das ich „gut“ und unterhaltsam reden kann. Warum sollte ich nicht lernen unterhaltsam zu schreiben? Warum sollte ich mich mit Schreibblockaden beschäftigen, wenn ich noch gar nicht angefangen habe zu schreiben? Das ist schon sehr Deutsch. Erstmal alles durchdenken, was schief gehen könnte und dann vielleicht, nach jahrelanger intensiver Übung loslegen. Aber hoppla, hier steht doch ein Text. Vielleicht nicht besonders unterhaltsam, aber immerhin. Jetzt kann ich für heute aufhören zu schreiben und mit dem Denken weitermachen.